Sabine Auer - Art as a language

Probieren – Scheitern – Erfahrung – Erfolg. Diese Zeiten des Experimentierens mit Farben und Techniken waren und sind entscheidend für mein kreatives Wachstum, für meinen visuellen Ausdruck.

Ich mische meine Farben aus Pigmenten und Bindemitteln. Ich kombiniere verschiedene Medien und Materialien, denn ich verwende unterschiedliche Papiere und Stoffe, Zeitungen und Fotos; wie auch Beize, Wachs, Leim und Rost. Ich trage Schichten auf, ein sich immer wiederholender Prozess von Addition und Subtraktion. Ich zeichne Linien, zerschneide und klebe, nähe Gewebe zusammen, bürste, schleife und spachtle, schabe, ritze und kratze. Ich hantiere mit Pinseln, Lappen und Messern, manche hinterlassen dabei unauslöschliche Spuren auf der Oberfläche. Ich nütze das physikalische Zusammenspiel von Materialien, welche ich auch ganz bewusst falsch einsetze, um damit Transformation, wie auch Verfall zu erzeugen. Dies ist das Vokabular für meine visuelle Sprache.

Inspiriert werde ich von der Natur, von Schriften und Gesprächen. Meine Farbpalette stelle ich mir häufig anhand der vielen Farbnuancen an verwitterten und alten Gegenstände und deren Patina zusammen. Ich bin fasziniert und inspiriert von der Mythologie mit ihrem tief verwurzelten Wissen.

Mich beschäftigen immer wieder die gleichen Themen. Es geht um den Verlust und die erneute Suche von Wahrheit und es geht um den Kampf zweier polarer Kräfte: der Materie und dem Geist, dem männlichen und dem weiblichen Prinzip, dem Negativen und dem Positiven, dem Guten und dem Bösen. Ich suche in diesen Extremen nach Harmonie, nach Leichtigkeit.

Meine Malerei ist für mich Lust mit ernstem Sinn. Ich entdecke einen Gedanken in mir, ich spüre ihm nach, lese darüber in Büchern und füge somit Neues hinzu. Meine Erkenntnis übersetze ich schließlich ins Visuelle, mittels Farbe, Muster, Textur und Form.

Mit diesem Bild transportiere ich meine Idee an die Außenwelt. Ich mag damit keine Antworten geben. Ich finde es schön, wenn der Betrachter durch das Bild angeregt wird und er sich mit seinen Assoziationen daraus seine eigene Interpretation entwickelt.